Der erste Schritt vor dem Bau eines neuen Gebäudes ist die Baugenehmigung der zuständigen Behörden einzuholen. Damit wäre das rechtliche Fundament für den Traum vom Gartenhaus und somit die erste Grundlage gelegt. Aus bautechnischer Sicht stellt das Fundament eines der wichtigsten Ziele bis zur endgültigen Verwirklichung des Projekts dar und bildet zeitgleich den Startpunkt des Bauvorhabens.
Es gibt viele Faktoren, die für ein perfektes Fundament beachtet werden müssen. Das Grundgerüst muss nämlich stabil, witterungsbeständig und geebnet sein, um absolute Sicherheit hinsichtlich der Statik zu gewährleisten. Grundsätzlich kann man sagen, dass durch die Größe, Last und Komplexität des Gartenhauses auch die Errichtung des Grundgerüstes umfassender wird.
Welcher Untergrund ist der Richtige?
Die richtige Wahl des Grundgerüsts ist vor allem deshalb so wichtig, weil es ebenso viele verschiedene Arten von Gartenhäusern gibt. Als zusätzliche Variable spielt der Nutzen eine gleichgroße Rolle. Angefangen vom kleinen Holzschuppen, in dem Geräte und Werkzeuge gelagert werden, bis hin zum kleinen Häuschen mit Vordach und Terrasse. In jedem Fall muss das richtige Fundament gewählt werden. Die am häufigsten genutzten Unterkonstruktionen sind das Streifen-, Platten- und Punktfundament, sowie die übliche Platte aus Stahlbeton.
Starre Baukörper aus schweren Materialien, wie beispielsweise einem Mauerwerk oder Beton erfordern ein äußerst beständiges und robustes Fundament. In unserem Beispiel eignet sich die Stahlbetonplatte oder das Streifenfundament besonders gut.
Flexible Baukörper, also der Großteil aller Gartenhäuser aus Holz, sind mit einem Punkt- oder Plattenuntergrund besser aufgestellt.
Das Streifenfundament:
Der Untergrund wird in Kombination mit den tragenden Hauswänden angebracht und benötigt eine kleine Frostschutztiefe von 80 cm unter der Erdoberfläche. Dieser Sicherheitsfaktor ist wichtig, da er verhindert, dass Wasserablagerungen und Feuchtigkeit unter der Erde hochsteigen. Wird die Frostschutztiefe vernachlässigt, so besteht die Gefahr, dass die Feuchtigkeit gefriert, anschließend taut und somit Risse und Moder im Fundament und im Gebäude hervorruft. Als weitere Absicherung gegen Rissbildung und Feuchtigkeit am Hausboden, kann Stabilisierungsmaterial, wie zum Beispiel Stahlmatter genutzt werden.
Das Plattenfundament:
Dieses Grundgerüst eignet sich nur für kleine und leichte Gebäude, also zum Beispiel für einen einfachen Gartenschuppen, in dem Geräte gelagert werden. Allerdings ist das Plattenfundament schnell und einfach gelegt und erfordert vergleichsweise wenig Aufwand. Für den Untergrund muss zunächst eine kleine Erdschicht ausgehoben und anschließend mit einer 25 cm großen Schotterschicht gefüllt werden, gefolgt von einer 5 cm Kiesschicht. Je nach Bodenart können hier Anpassungen an dem Kies und der Schotterschicht vollzogen werden. Auch bei diesem Fundament wird eine frostschutzfördernde Konstruktion empfohlen. Eine Frostschtütze mit 80 cm Tiefe um das Fundament reicht in der Regel aus.
Das Punktfundament:
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich beim Punktfundament um einen Untergrund, der aus mehreren Einzelteilen besteht und sich nach dem Lage- und Lastplan des Häuschens richtet. Ein stabiler Baugrund ist für diesen Untergrundtyp unerlässlich und ist die absolute Voraussetzung. Zudem muss beachtet werden, dass das Gartenhaus ausreichend viele Auflagepunkte aufweist, um ein Durchhängen zu vermeiden. Die einzelnen Auflageflächen werden wiederum frostsicher in 80 cm Tiefe angelegt.
Das Stahlbetonfundament:
Der größte Vorteil dieses Grundgerüstes ist die Verteilung der Lasten auf die gesamte Untergrundfläche. Nicht nur das Gartenhaus gilt als Last, sondern auch Schnee, Regen und andere externe Krafteinflüsse, wie zum Beispiel hohe Windstärken. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit wird ein Kies bzw. Kies-Sand-Gemisch verwendet. Der Nachteil liegt jedoch vor allem im Budget. Die Material- und Handwerkskosten sind vergleichsweise hoch, da mehr Material verwendet wird und der Aufbau des Fundaments mehr Zeit in Anspruch nimmt. Dafür ist man mit diesem Untergrund für alle Lasten gewappnet.